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Artikel aus der Zeitschrift "Markt", 1986

Hufschmiede
Amerikanische Hersteller stehen in dem Ruf, auch einmal fünfe gerade sein zu lassen. Auch Ford macht da bei den Produktionstoleranzen keine Ausnahme. Viele Schwachpunkte rühren gerade von diesen großen Schwankungen bei der Produktion her, was bei der Restauration - wenn sie pedantisch vorgenommen wird - bei Blecharbeiten oft zu Passungsproblemen führen kann.

Obwohl Ford für seine Mustang-Modelle der ersten Serie hochwertige Materialien wie z.B. verzinkte Bleche für besonders korrosionsgefährdete Stellen der Karosserie benutzte, ist diese nicht ohne Pferdefüße. Fangen Sie deshalb bei der Zustandsdiagnose von hinten an. Ihr Augenmerk sollte vor allem den hinteren Kotflügeln gelten, und zwar sowohl dem Innenteil als auch der äußeren Karosseriehaut.
Mustang Schwachstellen

Der Bereich vom hinteren Radlaufabschnitt bis zum Heckblech gilt nämlich bei Mustangs als besonders anfällig. Dort, wo vom Kotflügelinnenteil und Radlauf die Bördel übereinanderliegen und punktverschweißt sind, dringt - trotz aller Abdichtversuche - im Laufe der Zeit Feuchtigkeit zwischen die beiden aufeinanderliegenden Bleche, die sich nun von innen auseinanderdrücken (Rost entwickelt nämlich ein mehrfaches an Volumen als sein früheres Pendant in Metall). Fühlt man nun mit der Hand den Radlauf ab und dieser zeigt ,;Aufquellungen'', so muß er mit Sicherheit erneuert werden, was eine arbeitsaufwendige und teure Angelegenheit ist.

Bevor Sie die Kofferraumhaube öffnen, werfen Sie einen Blick auf die Dichtung der Heckscheibe. Ihr Zustand wird Sie auf das vorbereiten, was Sie im Gepäckabteil erwartet. Die große Heckscheibe neigt zum Undichtwerden, weshalb der Kofferraumboden durchrostet und Sie im Extremfall vor der Ablagemulde und dem Ausschnittrand für den Tank nur noch Brösel vorfinden. Im Zweifelsfall sollte man den Waschanlagentest machen.

Türschweller sind beim Mustang kein Problem, da sie aus verzinktem Blech gearbeitet sind. Tückisch ist hier allein das Cabrio, bei dem das innere Stehblech aus Schwarzblech ohne schützenden Zinküberzug gefertigt ,wurde. Hier nagt der Rost von außen unsichtbar. Als Indikator dient lediglich die untere punktverschweißte Bördelkante. Erfreulich ist auch das Thema Türen, denn Probleme treten hier nur auf, wenn die Wasserablauflöcher - aus welchen Gründen auch immer - verstopft sind. Bei reinen Sommerfahrzeugen ist auch das Bodenbleche kein Thema, nehmen Sie aber vorsichtshalber die Bodenmatten heraus, um darunter nach dem rechten zu sehen. Was Ihnen der Verkäufer erzählt, mag zwar für ihn seine Richtigkeit haben, aber ob das für. alle anderen Vorbesitzer auch gilt?

Womit wir eigentlich schon beim dunkelsten Kapitel der meisten Fahrzeuge sind:
der häufige Besitzerwechsel. Und fast alle ritten gnadenlos ihren Mustang, denn leider wurden die galoppierenden Pferde lange Zeit nur gering geschätzt. Ein Blick in den Kraftfahrzeugbrief zur rechten Zeit, erspart viel Ärger und Unannehmlichkeit.

Öffnen Sie zum Abschluß Ihrer Inspektionsrunde noch die Motorhaube. Sehen Sie sich zunächst den Batteriekasten an, der in den meisten Fällen von Säure weggefressen ist (defekte Lichtmaschinenregler lassen die Batterie überkochen).

Ganz genau sollten Sie auch die vorderen Rahmenträger nach Korrosionsschäden untersuchen. Vom Federdom bis zur Spritzwand nämlich bestehen diese aus doppeltem Blech, das lediglich punktverschweißt ist. Der Volksmund behauptet zwar, doppelt genäht hält besser, bei Autokarosserien trifft das aber leider nicht zu - im Gegenteil. Gerade der winzige, z.T. nur Bruchteile eines Millimeters breite Spalt zwischen den beiden Blechen zieht Feuchtigkeit wie magisch an (Kapillarwirkung), Untersuchen Sie deshalb die Rahmenträger in diesem Bereich nicht nur von der Motorraumseite, sondern auch von außen, von der Kotflügelseite her.

Dabei können Sie gleich innerhalb der Kotflügel nach dem rechten sehen. Die verschraubten Mustang-Kotflügel sind nämlich nach hinten zur Tür hin offen. Um von den Vorderrädern hochgeschleuderten Schmutz und Regenwasser abzuhalten, sind in die Kotflügel Spritzschutzbleche eingeschraubt, die - von einem Gumrniprofil eingefaßt - auf Kotflügel und Rahmenträger aufliegen. Leider bleibt hier auch Straßenschmutz hängen, der Feuchtigkeit bindet, wodurch sich dem Rost Tür und Tor öffnet. Erfahrene Mustang-Fahrer haben das Spritzschutzblech aus rostfreiem Edelstahl nachgefertigt

Begutachten Sie nun noch die Partie um die Lampen und hinter der vorderen Stoßstange. Ist auch hier nichts Ernsthaftes zu bemängeln, können Sie das Kapitel Karosserie nach einem abschließenden Blick auf die Hauben und Türscharniere, die wegen den großen Massen der beweglichen Teile hochbelastet sind, abhaken.

Verzögernde Angelegenheit
Den größten Schwachpunkt aller Sechszylinder-Modelle stellt die Trommelbremsanlage rundum dar. Diese reagiert nämlich allergisch auf Standzeiten - und sei es auch nur über Winter. Zum einen neigen die Radbremszylinder zum Undichtwerden und Festgehen und zum anderen rosten die Einstellexzenter fest, wodurch es mit der Selbstnachstellung nicht mehr weit her ist.

Die Achtzy!inder-Modelle besaßen meist vordere Scheibenbremsen, bei der die Bremszangen als Vierkolbensattel ausgebildet sind. Die beiden untersten Bremskolben haben eine überdurchschnittlich hohe Neigung zum Festrosten, da aufgrund unzureichender Dichtungsmanschetten sehr leicht Spritzwasser in die Bohrung eindringen kann.

Gasoline Guzzler?
Allzuleicht geraten amerikanische Fahrzeuge in den Verdacht, benzinsaufende Monster zu sein. Auf den Mustang trifft das kaum zu, höchstens, wenn die sehr robusten Stoßstangenmotoren irgendeinen Fehler haben. Meist nimmt das Übel von der Steuerkette her seinen Ausgang. Durch veränderte Steuerzeiten treten Folgeschäden auf. Aber nichtsdestotrotz kann eine Laufleistung von mindestens 150.000 km zugrunde gelegt werden. Dabei können Betriebsstörungen an Benzinpumpe, Öldruckschalter und Vergaser auftreten. Problematisch ist vor allem die Ansaugbrücke, da der Vergaserflansch der Registervergaser zum Undichtwerden neigt, wodurch Nebenluft angesaugt wird, Zudem neigt das am Vergaser sitzende Benzinfilter - vor allem bei Autobahnfahrten - gern zum Verstopfen. Autobahnfahrten können zusätzlich vor allem für die V8-Maschinen Probleme aufwerfen, denn der Ölinhalt ist mit 4,75 1 viel zu klein. Ein (nicht serienmäßiger> Ölkühler ist eigentlich ein Muß.

Thermische Probleme treten oft auch bei der Kühlung auf, einfach deshalb, weil beim alle 50 bis 60.000 km fälligen Wasserpumpenwechsel der Lüfterradschutz, der gleichzeitig als Luftleitblech dient, aus Unwissenheit nicht mehr eingebaut wurde. Unter Temperaturproblemen hat auch die auf dem Motorblock montierte Zündspule zu leiden. Für weitere Zündprobleme sorgt der Verteiler, dessen Unterdruckverstellmechanismus und Antriebswelle verschleißen. Einem defekten Zündverteiler kommt man nur mit einem Schließwinkelmeßgerät auf die Spur, denn beim Gasgeben verändert sich der Schließwinkel um 3 bis 4 Grad.

An weiteren Schwachpunkten sind bei den Mustang-Motoren, die übrigens mit Ausnahme der High-Performance-Modelle alle hydraulischen Ventilspielausgleich haben, eigentlich nur Undichtigkeiten an der Benzinpumpe (Dichtung zum Motorblock) sowie der leistungsschwache Anlasser zu nennen.

Kraftübertragung
Als robust müssen die Getriebe gelten, bei denen nur die in England gefertigte 4-Gang-Version der Sechszylinder-Modelle Probleme aufgibt. Alle anderen, einschließlich der Borg-Warner-Automatik, geben außer gelegentlichen Undichtigkeiten keinen Grund zur Klage.

Das besorgt dann schon eher der Rest der Kraftübertragung. Bei der Kardanwelle neigen vor allem die hinteren Kreuzgelenke wegen Unwucht im Strang zum Ausschlagen. Das mag mit ein Grund sein, weshalb das Differential meist bei 80.000 km beginnt, Geräusche zu machen. Etwa gleichzeitig gibt üblicherweise auch das rechte Radlager der Hinterachse seinen Geist auf.

Innereien
Wenig Probleme dürfte das solide Fahrwerk machen. Zu überprüfen sind hier lediglich auf üblichen Verschleiß: UmlenkhebeI, Dreieckslenker, Traggelenke, Spurstangen und Stoßdämpfer. Öfter schlagen hingegen die Führungsbuchsen der Tragarme aus, ein unüberhörbares Quietschen beim Aufschaukeln der Karosserie im Stand macht darauf aufmerksam.

Zum Abschluß sollte Ihnen die Innenausstattung noch einen Blick Wert sein; vor allem die Fahrertürverkleidung, der Teppichboden (unter dem Sie hoffentlich kein durchrostetes Bodenblech fanden) und das Armaturenbrettpolster.

Abweichungen vom vielbeschworenen Originalzustand werden meist aus zwei Gründen vorgenommen: Zum einen wird der originale, kontaktgesteuerte Lichtmaschinenregler, der oft die Batterie überkochen läßt, gerne gegen einen elektronischen ausgetauscht, und zum anderen trägt die Ersatzteilsituation nicht unbedingt zu einer l00%igen Originalität bei.
(Anmerkung: Fast alle Teile sind in USA noch erhältlich, insbesonders für 65-68, für 69-73 sieht es bei den Blechteilen etwas schwieriger aus)

Beim Pferdehändler
Bleibt am Ende die Frage des Preises, die sich wegen der relativen Seltenheit der Fahrzeuge in der Bundesrepublik als schwieriges Kapitel zeigt.
Am häufigsten findet man noch das Hardtop-ModelI, das als Teileträger ab 1000,-DM und im Spitzenzustand bis 25.000,-DM kosten kann. Gesucht sind die Cabrios, die kaum unter 10.000,- DM, selbst in schlechtern Zustand, zu bekommen sind. Aber was ein echter Asphalt-Cowboy --ist, der muß für seinen Mustang auch verhandeln können.

(Oldtimer-Zeitschrift "Markt" 1986, letzter und vorletzter Absatz aktualisiert)

Wie man einen Mustang selbst importiert

Ratgeber von Thomas Hüfner (Mustang Owners Club, 06236/55604) und Wolfgang Kohrn (Update 2008)
Auf vielfachen Wunsch gibt es hier ein paar nützliche Hinweise, auf die man beim Selbstimport von US-Mustangs achten muß und die Euch ggf. viel Geld sparen können. Dabei geht es in erster Linie um den neuen Mustang, den einige gerne als Zweitwagen hätten, aber auch für ältere Mustangs und unsere klassischen Ponys sind zahlreiche Hilfestellungen enthalten.

Hinweis: Alle Angaben ohne Gewähr, bitte ggf. aktuellere Regularien über unser Forum www.mustang-inside.de nachfragen!
Foto: Selbst importierter 2008 GT von Anton Fuchs
Foto: Selbst importierter 2008 GT von Anton Fuchs

1. Die Gretchenfrage: Wo kaufe ich meinen Mustang in den USA?
Grundsätzlich ist dies eigentlich egal, aber es gibt doch ein paar Vorteile in bestimmten Staaten, die helfen, Kosten zu sparen: Die Verkaufssteuer (local tax) zwischen ca. 6 und 10% wird normalerweise in jedem Staat wie bei uns die Mehrwertsteuer fällig, aber entscheidend ist der Ort der Zulassung. Ein Händler darf bzw. muß nur auf der local Tax bestehen, wenn Ihr den Wagen in USA noch fahren wollt und ihn direkt zulasst. Wer zum Händler geht und ihn um die Abwicklung des Transportes zum nächsten Verschiffungshafens bittet oder einen Spediteur beauftragt, den Wagen dort abzuholen, muß keine Local Tax bezahlen. Die Local Tax ist in Delaware am günstigsten, CA (8,25%) New York (8,75%) und Louisiana (9%) am höchsten. In Utah werden Fahrzeuge vor Baujahr 77 pauschal als 500$-Wert behandelt und kosten nur 10$ Sales Tax, in Texas kosten Oldies nur 40$. In manchen Staaten ist die Local Tax zunächst zu entrichten, kann aber bei Ausfuhr auf Antrag erstattet werden (wenn nicht in USA zugelassen wurde). Allerdings kann diese Rückerstattung schon mal sehr mühsam sein, bis man sie hat.

Wer direkt ausführen möchte, wird sicherlich daran interessiert sein, die Transportkosten zu minimieren. Ein Transport von Salt Lake City (Utah) nach Los-Angeles kostet rund 300$ per Spedition. In Utah gibt es allerdings die Möglichkeit, für 96 Std. für 3,50$ ein Überführungsnummernschild zu bekommen. Der Computerausdruck wird einfach ins Fenster gehängt. Verlängerungen sollen auch möglich sein. Aus entfernungstaktischen Gründen kommt naturgemäß nur die Ostküste in Betracht und im besonderen natürlich die Nähe zu den Verschiffungshäfen. Newark und Long Island (NY) Baltimore/MD , Jacksonville/FL, Portsmouth/VA, Charleston/SC, usw. (s. Adressenliste) sind die bekanntesten und auch günstigsten, weil man hier auf diese Dinge eingerichtet ist. Es nutzt Euch nichts, wenn Ihr einen Seelenfrachter von einem kleinen Fischerhafen findet, der das Auto auf Deck parkt und der Wagen nach 4 Wochen total verrostet vom Seewasser in Bremerhaven ankommt.

Wichtig für den Kaufort ist noch, daß die neuen Mustangs der Generation IV und V in Massachusetts und New York die gleichen scharfen Abgaskontrollen passieren müssen wie in Kalifornien. Sie verfügen also über die gleichen Abgasanlagen und sind zur Vermeidung von Problemen mit dem Abgastest in Deutschland und natürlich zur Reinhaltung der Luft eher zu empfehlen.

Fahrzeuge aus Florida haben zudem meist keine heizbare Heckscheibe. Wer dort kauft, sollte sich vergewissern, daß diese als Option eingebaut ist.
Wer keinen Bekannten drüben hat und lieber einen sogenannten Locator in Anspruch nehmen will, muß mit ca. 300 bis 500$ rechnen. Hartmut Schouwer hatte schon mal so einen Vermittler genannt.Da gibts auch weitere Tipps für eine Vollrestauration. Sicher hilft der Vermittler auch bei neuen Mustangs. Auch Thomas Hüfner empfiehlt eine Adresse: Continental Cars Inc., P.O.Box1092, Virginia Beach, VA 23451, Tel. 001-757 425 0131, Fax: 001-757 491 1845. Frau Hofmann kann auch deutsch und ist bei der Beschaffung aller Ersatzteile (groß oder klein) behilflich. Wer es nicht direkt versuchen möchte, kann Thomas Hüfners Hilfe unter der oben genannten Rufnummer in Anspruch nehmen.

2. Welche Papiere brauche ich aus USA?
Bei Neufahrzeugen das ‘Certificate of Origin’, bei Gebrauchtwagen den ‘Title’ (eine Art Brief) und den Kaufvertrag aushändigen lassen. Das Smog Certificate gibt es auf Antrag von der EPA-Behörde (ggf. vom Händler besorgen lassen).

Ohne eine Adresse in den USA geht gar nichts. Die EPA schickt nichts außer Landes. Bei US-Zulassung ist das Smog Certificate nicht notwendig, aber hier in Deutschland solltet Ihr es haben. Übereinstimmung Fahrgestell-Nr. mit Title oder Certificate of Origin vor Ort überprüfen. Wer einen Locator oder einen Bekannten mit dem Kauf beauftragt hatte, sollte auch dessen Kaufvertrag als Kopie mitnehmen. Dies wird ggf. zur Beantragung des deutschen Briefes benötigt.

3. Kann ich Einfuhrzoll und Mehrwertsteuer sparen, wenn ich den Wagen drüben fahre und ihn als Gebrauchtfahrzeug einführe?
10% Zoll in Deutschland und z.Zt. 19% Mehrwertsteuer müssen auch für einen gebrauchten Wagen entrichtet werden, aber die Höhe wird natürlich vom Verkehrswert berechnet. Eine Möglichkeit besteht darin, mit dem Händler einen Deal abzuschließen, bei dem Ihr den Wagen kauft. Entweder er läßt ihn vor Eurer Ankunft zu und Ihr kauft Ihn dann als "Gebrauchtwagen" mit einer entsprechend im Kaufvertrag niedriger angesetzten offiziellen Summe oder Ihr habt einen Bekannten drüben, der das Fahrzeug zunächst auf sich zuläßt und ein bißchen damit herum fährt. Wichtig ist die Glaubwürdigkeit, denn letztendlich kennt der Zollbeamte hier diese Machenschaften und ihn müßt Ihr überzeugen, daß das Fahrzeug gebraucht ist.

Wenn Ihr selbst erst im Urlaub damit in USA herumfahren wollt, spielt dies für den Zoll hier keine Rolle, es sei denn, Ihr fahrt mindestens ein Jahr mit dem Fahrzeug und könnt einen Wohnsitz angeben, an dem Ihr angeblich 12 Monate gewohnt habt (Adresse von Bekannten reicht). Dazu braucht Ihr einen Stempel in Eurem Reisepaß und irgendeine Bestätigung des Arbeitgebers oder einer Uni, die beweisen, daß Ihr selbst 12 Monate drüben ward. Dann besteht hier die Möglichkeit, das Fahrzeug als Umzugsgut mit nach Deutschland zu nehmen. Wer das Fahrzeug dann eingeführt hat, darf es 3 Jahre lang nicht verkaufen, oder er muß nachverzollen.

Folgende E-Mail erreichte uns am 21.01.1998 direkt aus Seattle, die wir als Info weitergeben möchten:
Teilweise korrigiert durch Anton Fuchs im November 2008
Man muss laut aktuellen Gesetzen mindestens 12 Monate in den USA gelebt haben und die Waren, die man als Umzugsgut mit nach Deutschland nehmen will, mindestens 6 Monate besessen haben, bzw. beim Fahrzeug auf den eigenen Namen angemeldet haben.
Ich weiß dies aus eigener Erfahrung, da ich mich lange damit beschäftigt habe und mir auch einen 2008 Ford Mustang GT diesen August aus den USA mit nach Deutschland genommen habe. Anton Fuchs

Hier die Original Info von Daniel Feussner
Sehr interessant und vor allem gut fand ich die Importberatung und dazu möchte ich einiges anmerken.
Bei einem Aufenthalt von mindestens 12 Monaten in den USA, wie Du es in dem Artikel beschreibst, mit Wohnadresse und amerikanischem Führerschein, entfällt der deutsche Zoll und die Mehrwertsteuer, wenn nachgewiesen wird, dass der amerikanische Wohnort aufgelöst wird und dass der neue Wohnort in Deutschland ist. Dann fällt der Wagen unter Umzugsgut, welches nicht dem Zoll oder der Mehrwertsteuer unterliegt. Man gibt seine deutsche Adresse an und das reicht den Behörden.
Ein grösseres Problem ist der Aufenthalt von 12 Monaten. Ohne Visa muss man nach 90 Tagen verduften. Der Nachweis eines legalen Aufenthaltes von mindestens 12 Monaten kann auch ohne Visa nicht erbracht werden. Wie bekomme ich das Visa?
1. Schwierig
2. H-1B Visa, limitierte Arbeitserlaubnis, muss bei der amerikanischen Einwanderungsbehörde oder der Botschaft in Frankfurt beantragt werden. Ist ein sehr formeller und langandauernder Vorgang der auch viel Geld kostet.
3. Greencard. Es muss ein amerikanischer Staatsbürger geheiratet werden oder mindestens 3 Jahre fest in den USA gearbeitet worden sein und dann geht ein höllischer Papierkrieg los, es gibt jedes Jahr die Verlosung der Greencards, bei der alle gleiche Chanchen haben, einfach mal bei der Botschaft nachfragen.
4. Ausbildungsvisa. Man schreibt sich an einer Ausbildungsstätte oder Hochschule in den USA ein. Die müssen einen dann als Auszubildenden akzeptieren und bestätigen. Weiterhin muss ein angemessener Leistungsnachweis für die Teilnahme an Lehrveranstaltungen nachgewiesen werden.
Ich würde niemanden empfehlen ohne Visa länger als 90 Tage in den USA zu bleiben. Sollte man erwischt werden, so drohen hohen Strafen, viel Ärger und man darf in die USA unter Umständen gar nicht mehr einreisen.

4. Fahren mit dem Fahrzeug in USA
Für die Zulassung vor Ort beim DMV (Department of Motor Vehicles) braucht Ihr nur Euren Reisepaß, eine Adresse vor Ort (kann auch ein Postfach sein oder was auch immer), natürlich den Title oder das Certificate of Origin und Kaufvertrag. Der deutsche Führerschein reicht, wie Ihr sicherlich wißt. Die Zulassung des Fahrzeuges bedeutet in der Regel kein Problem, auch der Händler kann dies für Euch übernehmen, wenn Ihr drüben eine Adresse angeben könnt.

Das Hauptproblem stellt die Versicherung dar. Kaum ein amerikanischer Versicherer wird Euch Deckungsschutz anbieten. Natürlich könnt Ihr wie viele andere in Kalifornien oder Florida, wo es keinen Versicherungszwang gibt, auch ohne Versicherung fahren, aber das ist Euer Problem. Das ist auch der Grund, warum die Mietwagenfirmen immer den Extra-Versicherungsschutz anbieten, nämlich für die Übernahme der Unfallkosten, wenn Ihr von einem nicht versicherten Verkehrsteilnehmer getroffen werdet.

Folgende Versicher geben angeblich noch Versicherungen für Ausländer ab:
Sunrise Financial Concepts Inc, 1180 Spring Centre South Boulevard, Suite 204, Orlando (FL), Tel: 001-800-478-7648 (nur innerhalb USA anwählbar), Fax: 001-407-865-7011. Gegen Aufpreis gibt es dort auch einen "Overnight Express Service" für die Police. Kosten ca. 200$ für einen Monat.
AIU North America Inc, 505 Carr Road, R23-7A, Wilmington, Delaware 19809, Tel: 001-302-761-3122, Fax: 001-302-761-3302 - "Temporary Transit Coverage for Foreign Tourists" ohne Preisangabe. Bitte selbst erkundigen.

Bei beiden sind Kunden unter 25 Jahren und besonders teure Fahrzeuge unerwünscht.
Besser ist vielleicht, direkt in Deutschland eine Versicherung abzuschließen:
Tour-Insure, Carl-Petersen-Str. 4, 20353 Hamburg, Tel: 040/25172150, Fax: 040/25172121
Partner ist die Global-Insurance. Kostenpunkt: 200€ pro Monat plus 30€ Bearbeitungsgebühr, Fahrer über 25 Jahre. Bei Fahrern von 21 bis 25 Jahren kostet es das doppelte., darunter geht nichts.

5. Der Transport
Einen zuverlässigen Spediteur zum Hafen kann einem sicher am besten der Ford-Händler vermitteln. An der Ostküste sind die Händler ohnehin auf solche Verkäufe vorbereitet. Ein Preisvergleich kann aber nicht schaden. Je nach Entfernung des Händlers bis zum nächsten Hafen kann der Transport etwa 100 bis 200$ betragen, natürlich nicht von der West- an die Ostküste. Versicherung sollte eingeschlossen sein.

Für die Verschiffung sollte man sich an zuverlässige bekannte Reedereien halten wie z.B. INTERFRACHT oder E.H. Harms (Wallenius-Linie). Es stehen 2 Möglichkeiten zur Verfügung: (Dauer ca. 2 Wochen)
Roll-on/Roll-off.- Das bedeutet, der Wagen wird auf das Schiff gefahren und am Empfängerhafen auch wieder heruntergefahren. Dazu muß das Fahrzeug fahrbereit sein. Preis ca. € 800,-- bis 1100,--
Container-Verschiffung - Hierbei werden bis zu 4 Fahrzeuge in einem Container auf Holzbauten gestapelt. Eine seröse Reederei verwendet haltbares Holz und deckt die unten stehenden Fahrzeuge gegen Öl- und Bremsflüssigkeitsverluste der oberen Fahrzeuge ab. Hier sollte man nicht unbedingt die Schnäppchen suchen, denn das rächt sich meist. Kosten ca. € 1000,-- bis € 1500,-- (5 m.-Fzg.).
In beiden Fällen ist eine Versicherung wichtig, die bei der Reederei mit abgeschlossen wird und den Wert des Fahrzeuges, den Ihr für den Zoll angegeben habt, nicht überschreiten darf, sonst könnte jemand mißtrauisch werden. Der Rest ist Euer Risiko.

Vor Verladung werden die Fahrzeuge durch einen Gutachter begutachtet. Diese stellen dann ein ‘Uncrated Auto and Receiving and/or Delivery Record’ aus. Darin sind alle Ausrüstungen gelistet und alle Beschädigungen oder Kratzer vor Verladung eingetragen. Dies wird in Deutschland übergeben und kann als Kontrolliste verwendet werden. Auf diesem Papier sollte man unbedingt bestehen. Dazu gehört auch noch ein ‘Dock Receipt’ als Versandpapier.

Wer auf Nummer sicher gehen will, sollte beim RO-RO-Verfahren Chrom oder exponierte Stellen des Fahrzeuges mit Dämpfungsmaterial vorher versehen.
Bei der Ankunft im Hafen steht bei seriösen Reedereien ein "unabhängiger" Gutachter zur Verfügung, der in Eurem Beisein eventuelle Schäden am Fahrzeug mit festhält. Nehmt Euch die Zeit und untersucht wirklich alle Stellen, denn dies ist die einzige Möglichkeit, Schäden vor Verlassen des Hafens zu dokumentieren. Einen Fotoapparat sollte man sowieso mitbringen. Wer nicht gerne Formulare ohne Ahnung ausfüllt, überläßt die Zollabwicklung lieber der Spedition. Inkl. der Containerbehandlung ist mit ca. DM 400,-- zu rechnen. Gegen Begleichung der Zollgebühren erhält man eine Unbedenklichkeitsbescheinigung bei der Ausfahrt, die unbedingt für die Zulassung benötigt wird.

Thomas Hüfner empfiehlt als zuverlässigen Spediteur das Unternehmen E.H. Harms GmbH & Co. Bremerhaven. Hier die Adresse des Agenten aus Mannheim:
E.H. Harms GmbH & Co. Cox Agency, Völklinger Str. 5-7, 68309 Mannheim, Tel: 0621/734181, Fax: 0621/723665.

 

6. Habe ich überhaupt eine Hersteller-Garantie?
Wenn die Auslieferungsinspektion vom US-Ford-Händler abgestempelt wird, habt Ihr theoretisch mit diesem Beleg auch eine weltweite Garantie. Die Praxis sieht aber hier in Deutschland u.U. etwas anders aus. Wer einen Bekannten in USA hat, kann natürlich besser beim US-Händler Kulanzanträge oder Garantieersatzleistungen beanspruchen. Grundsätzlich muß man aber sicher mit Problemen rechnen und kleinere Arbeiten selbst bezahlen, da sich der Aufwand nicht lohnt. Bei Motorschäden oder sonstigen Arbeiten kann beharrliches Anklopfen oder eine Rechtsschutzversicherung aber sicher helfen. Lt. Jörg Eickmeyer, der sich auch mal bei Ford-Leuten umgehört hat, lehnt Ford die Garantie für den 4,6 Liter mit Automatik Mustang GEN IV) im Export ab. Thomas bestätigt dies: "Garantieprobleme entstehen durch die Automatik. Auch im Military Car Sale-Bereich ist die Automatikversion (Mustang Gen IV) gestrichen. Sie ist nicht stabil genug. Das OD-Band ist zu schmal. Ggf. solltet beim Kauf (ohne Automatik) auf einer schriftlichen Bestätigung der weltweiten Garantie durch FORD bestehen, bevor Ihr unterschreibt!
Für den frühren Mustang GEN V (2005-) sind vor allem die Tankprobleme bekannt, die durch einen beim Einbau üblicherweise abgeknickten Schlauch und damit fehlender Entlüftung entstanden. Die Tankform wurde später geändert. Seriöse Händler kamen ihren Kunden mit Umrüstungen in Deutschland entgegen.

Die "grauen" Mustang-Händler hier (z. B. Fox, Ford Mohag, Ford Kuhn, Geiger U.S.Cars, USCars24.de usw. ) geben meist eine eigene Haus-Garantie, deswegen darf man es Ihnen auch nicht übel nehmen, daß die Mustangs hier nun mal wesentlich teurer sind. Ersatzteilhaltung, Ladenmiete, Werkstattbereitstellung und, und haben halt Ihren Preis. Interessant kann ein Vergleich der Basispreise und Serviceleistungen aber durchaus sein.
Die Eigenbeschaffung von Ersatzteilen dürfte wohl für keinen von Euch ein Problem bedeuten, natürlich kann man auch über die größeren deutschen Ford-Händler (Probe-/Cougar-Lieferanten) entsprechende Ersatzteile bestellen, wenn es sein muß. Billiger gehts natürlich direkt. Am besten schon beim US-Händler nach Ersatzteil-Dokumentation oder Ansprechpartner fragen. Alternativ bei www.stuck-american.de, der an das amerikanische Ford-EDV-System angeschlossen ist und meist für deutsche Ford-Händler ordert.

7. Umrüstung.
Beleuchtungsanlage und Abgasgutachten sind die wichtigsten Hürden, die zu nehmen sind, eine Aufstellung der sonstigen Prüfpunkte findet Ihr als Anlage zu diesem Bericht. Auch die möglichen Ausnahmegenehmigungen sind dort erwähnt. Für neuere Mustangs gibt es Abgasgutachten gegen Gebühr (m.W. ca. 400 Euro) z.B. bei www.stuck-american.de oder www.uscars24.de, die auch Importhilfe für Selbstimportierer anbieten.
Die sogenannten SAE-Scheinwerfer sind normalerweise hier nicht erlaubt und werden in der Regel beanstandet. Es gibt aber auch Fahrzeuge, die nach wie vor damit herumfahren. Bekannte schaffen Möglichkeiten, die für den Normalverbraucher nicht gelten. Es sind Scheinwerfer mit dem korrekten E-Prüfzeichen zu montieren. Wer meint, daß die Mondeo-Augen passen, irrt. Experte Thomas Hüfner gibt Tips für die Umrüstung:

Scheinwerfer-Umrüstungen für Mustangs

Baujahr zu verwenden von Typbezeichnung
64-66 Hella 1A6002-395-071
Bosch 305-603012
67-68 Hella 1A6002-395-071

oder 304-111603

Bosch 010-111603
69-70 Hella 1A6002-395-071

oder 165-EO-21-ES

71-73 Hella 1A6002-395-071
79-86 Hella H4 1AB 003 177-071
Hella H1 1KB 003 177-061
87-93 Hella

VW Polo

bis Bj. 95

links 1AE 137 705-021

rechts 1AE 137 706-021
+ Kappe + Begrenzungslicht

94-96 Hyundai Accent 2-türig links 92105-22260

rechts 92106-22260*



8. Blinkeranlage
Standleuchte und Blinker dürfen vorne nicht in einer Leuchte mit einer Birne zusammen gefaßt sein. Grundsätzlich müssen daher gelb leuchtende vordere Standlichter durch die Blinkerfunktion ersetzt werden. Die hinteren Blinker müssen auch bei eingeschaltetem Licht und getretener Bremse als solche funktionieren und als solche zu erkennen sein. Dazu müssen ggf. 2-Faden-Lampen mit entsprechendem Sockel in die Bremslichtkammern eingebaut werden oder eine zusätzliche 1-Faden-Lampe mit Sockel 5W in der hinteren Leuchteinheit montiert werden. Schluß- und Bremsleuchten sind bei den meisten US-Fahrzeugen mit den Blinkern zu einer Einkammerleuchte zusammengefaßt. Die notwendigen Beleuchtungsänderungen findet Ihr auf der nächsten Seite. Die Schlußleuchte muß separat abgesichert sein. Rotes Blinklicht war bis 31.12.69 ohnehin üblich und ist bei neueren Mustangs auch mit einer Ausnahmegenehmigung erlaubt.

Natürlich kann man auch zusätzliche Blinker aus dem Zubehörhandel montieren, aber wer will schon so häßliche Teile auf der Stoßstange sitzen haben. Einigen TÜV-Beamten wäre das natürlich am liebsten. Eine Warnblinkanlage, separat abgesichert, gehört natürlich bei älteren Fahrzeugen, besonders bei 64-67 auch dazu, wenn noch nicht vorhanden. Hartmut Schouwer kann da aus dem Nähkästchen plaudern: "Falls man bei älteren Mustangs eine Warnblinkanlage nachrüsten möchte, die jeden TÜV-Prüfer wegen der roten Kontrollampe erfreut, muß man eine sehr spezielle nehmen, die den Gegebenheiten im Mustang gerecht wird. Ich habe leider die Erfahrung gemacht, daß selbst einige Bosch-Dienste mit der Bestellung des richtigen Teils überfordert sind, deshalb könnte eine Nennung der Teilenummer nicht schaden. Da beim Mustang die hinteren Blinkleuchten auch die Funktion der Bremsleuchten übernehmen müssen (sog. Zweikreisschaltung), muß eine spezielle Warnblinkanlage verwendet werden (HELLA 6HD 002 535-101, Preis ca. € 40,--)

Spezialteile für neue Mustangs, die zum Umrüsten nötig sind, gibt es lt. Thomas Hüfner im Ford-US-Programm.
Darüber hinaus ist bei neueren Mustangs seit 1991 die Nebelschlußleuchte in Deutschland vorgeschrieben.
Dazu folgende Tips von Thomas Hüfner:
Nebelschlußleuchten-Unterbringung
Hier eine Skizze der Rücklichtschaltung, die Ihr herstellen müßt:

9. Abgasgutachten
Grundsätzlich benötigt man für US-Fahrzeuge, die nach dem 1.3.93 gebaut wurden zur Zulassung in Deutschland ein Abgasgutachten. Glücklicherweise liegt dieses für den neuen Ford Mustang bereits vor.

Beim TÜV Stuttgart gibt es sowohl für den 5.0, als auch für den 4,6L-V8 und 3,8-V6 bereits ein Gutachten. Datenblatt und Gutachten gibt es für ca. € 200,-- gegen Vorkasse (!) beim

TÜV Stuttgart, Abteilung IGA (Internationale Gutachten), Krailenshaldenstr. 30, 70469 Stuttgart Tel. 0711/8933-255, Fax -259. Ansprechpartner Herr Schönbrunn, Herr Falk.

Bei Anfrage bitte VIN (Vehicle Identification No), GKWR und GAWR Front /Rear angeben.

Mit diesen Scheinen besteht zumindest für den Mustang hinsichtlich techn. Daten und Abgas beim TÜV keine Probleme. Alle sonstigen Eventualitäten, die beim TÜV geprüft werden könnten, sind in der Liste enthalten.

10. Wer macht Umrüstungen
Naturlich kann man die Beleuchtungsumrüstungen selber machen, wenn Ihr die o.g. Tips beachtet, wer sich allerdings nicht damit befassen will, der ist sicher bei Thomas Hüfner (06236/55604), Hauptstr. 19, 67141 Neuhofen, Harry Heinen (Solingen), Walter Rühl (Saulheim), AHP in Holland für NL-Importe gut aufgehoben. Gute Connections zum TÜV sparen in jedem Fall viel Geld. Wenn das Fahrzeug einmal zugelassen ist, kann normalerweise eine nachträgliche Reklamation keinen Erfolg haben.
H-Zulassungshinweise für Mustang 1964-1979 von Ralf Wurm: Steuer bei H-Zulassung 191,-- Euro. Egal welcher Hubraum Bei Standard-Zulassung ich glaube € 25,36 pro 100 ccm; also ein 289er Motor mit 4,7ltr = € 1.191,92
Bei einer H-Zulassung sollte das Auto so nahe wie möglich am Auslieferungszustand / Originalzustand sein, doch wie wir inzwischen festgestellt haben, ist dies ein Begriff der von TÜV zu TÜV sehr weit ausgelegt wird, Grobe Veränderungen, wie offene Auspuffanlagen oder vorne 185er, hinten 295er Bereifung sind ( hoffentlich ) nicht möglich. Ein Oldie mit H-Zulassung ist in seiner Nutzung UNEINGESCHRÄNKT; im Gegensatz z.B. zu einer 07-er rote Nummer, die ja auch Privatpersonen beantragen können. Jedoch verlangen die meisten Oldtimerversicherungen, dass im Haushalt ein normales Alltagsfahrzeug vorhanden sein muss ( Papa, Mutti, Frau, Freundin, Freund, Oma, Opa IM HAUSHALT ) Übergangsvorschriften der StVZO nach Datum sortiert:


11. Kosten/Preise
Die aktuellen Preise für den Mustang in Deutschland von Händlern inkl. Garantie, nur anhand einiger Beispiele:
2008er Bullitt um die 35.000 Euro
2009er Bullitt um die 36.500 Euro
2009er V6 Coupe kostet um die
2010er V6 Coupe ab ca. Euro 32000,--
2009 V8 GT Premium um die 33.000,
2009er V8 Cabrio um die 38.000.--
2010 V8 GT Premium um die 40.000 Euro.
2010 V8 GT Premium Cabrio um die 45.000 Euro
Shelby GT500 um die 55.700 Euro


Aufgrund des günstigen Dollar-Kurses (ca. 1,30 Ende 2008) lassen sich vor allem für die Modelle bis 2008 zur Zeit günstige Schnäppchen drüben machen. Preise um die 14-18.000 Dollar für Fahrzeuge mit Meilenleistungen unter 20.000 sind keine Seltenheit.
Die Transportkosten zum US-Hafen sind schon oben erwähnt, die Verladung im Hafen kostet ca. € 150,-- - € 200.
Die Fracht liegt bei ca. € 800 - 1200,-- für RO-RO und bei ca. € 1200 - 1500,-- für den Container.
Der Zoll liegt derzeit bei 10 %, allerdings werden auch die Frachtkosten (von US bis zum Bestimmungsort in Deutschland) mit zum Wagenwert gerechnet und als Berechnungsgrundlage genommen.
In Deutschland kommen die (z.Zt.) 19% Mwst., Kosten für die Umrüstung zwischen DM 700,-- und DM 1800,-- (Selbermacher oder Werkstatt) , Zollabwicklungskosten im Hafen ca. € 200,-- , Nebenkosten für TÜV, Mustergutachten (s.o.) .
Import über die Niederlande nur 7%, dann ist der Wagen in der EU und keine weitere Verzollung notwendig! Außerdem ist der Weg von USA nach Holland kürzer. Import und Hilfe bei der Zulassung z.B. über die Firma www.americanhorsepower.nl
In der Schweiz liegt der Importsatz bei 12-15 Schweizer Franken pro 100kg Fahrzeuggewicht, der MwSt-Satz bei 7,6%.


12. Wichtig für den deutschen Brief:
Alte Regelung: Vor Anmeldung unbedingt beim Kraftfahrbundesamt anfragen. Diese müssen erklären, daß es keine deutschen Papiere gibt und der Wagen sauber, d.h. nicht gestohlen ist. Ein Formular hat die Zulassungsstelle. Denn ohne diese KBA-Anfrage gab es bis 2007 keinen deutschen Brief.
Aktueller Hinweis zum Thema Unbedenklichkeitsbescheinigung von Ralf Wurm:

KBA - Flensburg: Aktueller Hinweis
Am 01.03.2007 trat die Fahrzeug-Zulassungsverordnung (FZV) in Kraft. Damit entfällt die Verpflichtung, bei Fehlen der Zulassungsbescheinigung Teil II (Fahrzeugbrief) einen Auszug aus dem Zentralen Fahrzeugregister (ZFZR) beizubringen. Diese Auskunft, die Informationen liefert, ob für das angefragte Fahrzeug eine Erfassung oder ein Suchvermerk im ZFZR vorliegt, wird die jeweils zuständige Zulassungsbehörde in Einzelfällen, in der Regel online, bei dem Kraftfahrt-Bundesamt (KBA) einholen. Nach dem Inkrafttreten der FZV entfällt die bis dahin gültige KBA-Gebühr i. H. v. 10,20 EUR. Anträge auf Auskunft aus dem ZFZR, die uns ab diesem Tag erreichen (Eingangsdatum), werden an den Einsender zurückgesendet, mit der Bitte sich an die für den Wohnsitz zuständige Zulassungsbehörde zu wenden.

Mustang-Händler in den USA

Idealerweise orientiert man sich natürlich vor Antritt der Reise. Für den Privatkauf stellt sich das etwas schwierig dar, da hilft nur der "Mustang und Ford Trader" oder "Ford Marketplace". Beide findet man aber in Deutschland kaum, ein Abo (auch 6 Monate möglich) hat den Nachteil, daß es meist zu spät in Europa eintrifft und die Schnäppchen schon weg sind. Der Mustang & Ford Trader erscheint mir dabei das bessere Angebot zu haben und ist auch durch einen redaktionellen Teil zum Lesen geeignet. (6 Ausgaben AirMail für 32$, 12 Ausgaben 62$, Visa oder Mastercard, Fax: 813-712-0034, P.O. Box 1964, Mt. Morris, IL 61054, www.traderonline.com). Wer jedoch Zugang zum Internet hat, kann sich das Angebot über die o.g. Website und unter der Graphik "Trader" (nicht bei Mustang & Ford Trader) mit den Wunschdaten heraussuchen lassen. Damit kann er aktueller ggf. vor dem Urlaub schon Kontakt aufnehmen, wenngleich man wohl kaum Reservierungen der Privatinserenten wegen eines Übersee-Anrufs erwarten darf. Mit entsprechenden Suchkriterien, die man vorgeben kann, wird einem das aktuelle Angebot online selektriert übermittelt. Natürlich gibt es neben Mustangs auch alle anderen US-Cars im Angebot.

Adressen für US-Reisende mit 64-73er Pony-Kaufwunsch, die nicht lange suchen wollen:
Die Anmerkung Schrottplatz-Ambiente soll heißen, Komplett-Autos genau unter die Lupe nehmen: Vermutlich bestehen die Autos aus mehreren Mustangs, muß aber nicht.

Duffy’s Collectible Cars
250 Classic Car Court S.W.
Cedar Rapids, IA 52404
Fax: 319-364-4036
Mustangs, Convertibles, Street Rods, Pickups, Muscle Cars

Gelsi’s Mustang World
3576 N.W. Boulevard
Vineland, N.J. 08360
Fax: 609-692-5720
www.gelsimustangworld.com
240 Teileträger-Mustangs, Ankauf, Verkauf

Mustang, Muscle & More
7200 Barry Hines
Dallas, Texas 75235
Fax: 972-272-0546
Stock and Boss, Shelbys, Specials

Prestige Mustang
1092 Vaughn Street
Clarkston, GA
Tel: 404-294-4869
Teile-Autos, eher Schrottplatz-Ambiente

Mustang Auto and Classic Cars
727 El Cajon Blvd.
El Cajon, CA 92020
Fax: 619-440-1969
www.mustangauto.com

Kassabian Motors
Home of Californa Classics,
6080 Dublin Blvd., Dublin CA 94568,
Tel: 510-829-2825, Fax: 510-829-5670
www.californiaclassics.com

Don Barry Mustangs
2443 Jernigan Rd.
Jacksonville, FL 32207
Fax: 904-346-0341
Verkauf, Teile-Autos und Restauration

Colorado Mustang Specialists Inc.
11799 E. 30th. Avenue
Aurora, CO 80010
Tel: 303-343-7024
2000 Teile-Autos!, Pony-Sales, Schrottplatz-Ambiente


Mustang-Quellen in den USA

K.A.R. Auto Group Inc.
1166 Cleveland Avenue
Columbus, Ohio 43201
Fax: 614-294-4433
www.karmustang.com
30-50 Ponys, gegen 10$ Video, Restauration, empfohlen

Mostly Mustangs, Inc.
55 Alling Street
Hamden, CT 06517
Fax: 203-562-4891
Bill Fioretti owner, certified MCA judge, Mustangs, Shelbys, Panteras

Great Lakes Mustang & Performance
13161 Dixon Rd.
Dundee, Michigan 48131
Tel: 313-529-5652
Sales and Restauration, vermutlich kleinerer Laden

Mustang Dream Machines of America
105 S. Fairfax Ave.
Los Angeles, CA 90036
Fax: 213-936-2305
www.traderonline.com/dealer/auto/display


ohne Adresse, aber div. Classic Ponys im Angebot

Dragers Classics
Tel: 206-545-4400,Nähe Seattle, WA

Vintage Motorcars
Tel: 203-734-1302,Connecticut

GT Speciality Cars
Mustang Sales
Tel: 817-267-5552, Dallas,Texas

Midwest Car Exchange
Tel: 708-388-5292, Alsip, Chicago, IL


nur Teile-Mustangs

AAA Broadway Auto Parts
(o. Adr.)
Phoenix Arizona
Tel: 602-276-1200 Mark Forti


Bücher

Classics Motorbooks
P.O.Box. 1, TF107RQ
Osceola, WI 54020-0001
Tel: 800-826-6600
140 Seiten Katalog anfordern 5$ + ?

Walter Miller
6710 Brooklawn
Syracuse, NY 13211
Tel: 315-432-8282
Fax: 315-432-8256
Original-Verkaufsbroschüren 68-73 18$ + 3,50$


Karosserieteile

Hersteller
Sherman & Associates, Inc.
International Auto Body Supply
28460 Greosbeck Hwy.
Roseville, Michigan 48066


Gebrauchtteile

Auto Krafters
522 South Main Street
Broadway, Virginia, 22815
Fax: (540) 896-6412

Artikel aus der Zeitschrift "Motor Klassik"

Kraftpferd Ford Mustang ist nicht gleich Ford Mustang.
Der Käufer kann zwischen Hardtop, Fastback und Cabrio sowie vielen Motoren wählen. Worauf ist beim Kauf des kräftigen Ponys zu achten?
Mustang Schnittdarstellung
Eigentlich ist der Ford Mustang ein Produkt der Marktforscher. Ein wichtiges Kriterium für Fords Volumenmodell der sechziger Jahre war deshalb die Größe. Die riesigen Schlitten der Fünfziger, etwa ein Ford Edsel Corsair oder Continental Mk II, waren passe, ermittelten die Marktbeobachter. Denn die Europäer waren im Begriff, mit ihren Kleinwagen die amerikanische Kundschaft zu erobern, und so mußte sich Ford-Boß Lee Iacocca schnell etwas einfallen lassen.

Die Analytiker gingen ebenfalls davon aus, daß über 50 Prozent der potentiellen Neuwagenkäufer zwischen 18 und 34 Jahre alt sein würden, folglich mußte der Wagen sportlich, individuell und preiswert sein. Das Ergebnis war der 1964 erschienene Mustang, sozusagen das Studentenauto der Amis. Was in Deutschland der Renault 4 oder VW Käfer verkörperte, war der rund 4,50 Meter lange, mit schalensitzähnlichem Gestühl und Stockschaltung (wahlweise natürlich mit Automatik) ausgerüstete Mustang in Amerika. Klein ist in den USA eben immer noch ein bißchen größer als hierzulande. Für vergleichsweise aber recht "kleines" Geld - 2368 Dollar kostete die Standard-Version mit gut 100 PS starkem und 2,8 Liter großem ReihensechszylinderMotor (wahlweise 4,3-Liter-V8 mit 164 PS) - bekam der Käufer viel Auto geboten. Mit einer beispiellosen Werbekampagne gelang es Ford, bereits nach vier Monaten über 100 000 Exemplare abzusetzen. Die Mustang der ersten Generation brachten es bis 1973 auf sage und schreibe knapp drei Millionen verkaufte Exemplare.

Ein wahrer Supergaul. Irgendwo mußte der Hase aber doch im Pfeffer liegen, zumal die Wagen mit serienmäßigen Extras wie Sportlenkrad, Teppichen, gepolstertem Armaturenbrett, Heizung und Defroster, Radkappen, Außenspiegel und einigen weiteren angenehmen Zutaten mehr als üppig grund ausgestattet waren. Der unerwartet hohe Käuferansturm führte zu enorm schnellen Produktionszyklen und - leider enorm dünnem Lackauftrag; keine guten Voraussetzungen also für ein langes Autoleben.


Karosserie
"Besonders unter dem Armaturenbrett und dem Dachhimmel ist von einer Grundierung, geschweige denn Lackierung, kaum etwas zu sehen, überall das nackte Blech", erzählt Adi Heinen aus Solingen, MustangSpezialist und Sammler seit 15 Jahren. Jeder Mustang-Interessierte sollte deshalb die selbsttragende Karosserie mit zur Verstärkung aufgeschweißte Kardantunnel und fünf Querverstrebungen genauestens inspizieren. Bei den 1967er und 1968er Modellen beispielsweise gibt es auf dar Motorhaube Lüftungsschlitze durch die Wasser auf den Batteriekasten tropfen kann. Die Folge: "Die Batterie kann überlaufen, austretende Säure frißt sich ins umliegende Blech und hinterläßt eine blühende Rostlandschaft", weiß Ralf Martin Wurm, Präsident des First Mustang Club of Germany in Siegen, aus eigener Erfahrung. Sein Tip: Am besten eine passende Kunststoffplatte darüber anbringen. Wurm empfiehlt, genauso zumindest beim Cabrio mit den Windleitblechen und den darunter liegenden Frischlufttöpfen zu verfahren. Nur allzu gern sammelt sich dort feuchtes Laub an und sorgt für Rostbefall.

In den vorderen Kotflügeln gab es dagegen bereits 1964 "Splashshields", Einsätze, die vor Spritzwasser schmutzen. Rost ist hier die Ausnahme. Vorne korrodieren Mustang dafür gerne um die nur punktgeschweißten Federbeindome herum. "Karosseriearbeiten im vorderen Bereich sind aber leicht zu bewerkstelligen", weiß Gerhard Gauss aus Stuttgart, Besitzer eines weißen 1965er Cabrios, zu berichten. "An der Vorderfront ist inklusive der Kotflügel alles verschraubt, das Wechseln also unproblematisch."
Genaues Hinschauen lohnt auch vom Radlauf in Richtung C-Säule und entlang den Schwellern. - Gerade bei den Cabrios bilden sie eine Niststätte heftigen Rostbefalls. Aus Steifigkeitsgründen sitzt beim Cabrio noch ein Verstärkungsblech zwischen den gepunkteten Außen- und Innenschwellern; nur selten ist dort kein Rost zu finden. Vor dem Ersetzen sollten diese Bleche deshalb gleich lackiert werden. Die Fußräume vorne (mit den sogenannten Torqueboxen), die hinter den Vorderrädern innen am Radlauf sitzen, sollten überprüft werden, ebenso die unteren Türfalze, die Bodenbleche und die hinteren Radläufe.

Auch der Kofferraum ist häufig ein gefundenes Fressen für die braune Pest. Genaues Hingucken ist links und rechts hinter den Radkästen nötig, den spitzen und damit tiefsten Stellen des Kofferabteils. Durch defekte Dichtungen an den Zierringen um die Heckleuchten herum tritt dort leicht Wasser ein. Das gleiche gilt für die Regenablaufrinne hinter dem Verdeck im Falle des Cabriolet. Wasser läuft von dort auf den inneren Radkasten; es gelangt so auf die Innenschwellen und durch ein Regenablaufblech in sie hinein, um schließlich beim hinteren Radkasten wieder auszutreten - wenn die Ablaufbohrungen nicht verstopft sind. Schließlich' korrodieren gerne die Rahmenteile über der Hinterachse sowie im Bereich der Blattfederbefestigung am Chassis. "Durchgerostete Kofferdeckel und Motorhauben sind hingegen eher die Ausnahme", weiß Wurm zu berichten.

Nach dem Restaurieren der Karosserie sollten auch gleich alle Gummidichtungen - die problemlos zu bekommen sind, komplett erneuert werden. Ein Satz Fensterschachtdichtungen zum Anschrauben, bestehend aus acht außen verchromten Teilen, kostet beispielsweise unter 100 Mark.


Technik
"Die Motoren im Mustang, gleich ob V8 oder Reihensechszylinder - sind eigentlich unverwüstlich", erzählt Spezialist Heinen. "Ich kenne Mustang-Besitzer, die schon über 300000 Kilometer mit dem ersten Sechszylinder-Aggregat abgespult haben. Kein Wunder bei einer siebenfach gelagerten Kurbelwelle und einer Verdichtung von 9,2: 1."

Die 4,7-Liter- und 4,9- Liter Smallblocks gelten ebenfalls als sehr robust. Bei den mit Kork abgedichteten Ventildeckeln drückt allerdings gelegentlich etwas Öl heraus. -Im Sommer kann es vor allem bei den Smallblocks vorkommen, daß die Motortemperatur sehr leicht hoch ansteigt, da diese Maschinen nur über ein Ölvolumen von rund fünf Litern verfügen. "Fehlt mal ein halber Liter, beginnen die Hydrostößel schnell zu klappern; der Ölstand sollte also häufig kontrolliert werden", rät Clubpräsident Wurm. Hilfreich für einen niedrigen Temperaturhaushalt ist auch ein Tropenkühler mit fünf oder sechs anstatt nur drei Rippen.

Verschleiß an den meistens nachträglich verwendeten Holley-Vergasern, der sich durch erhöhten Spritverbrauch und unruhigen Motorlauf bemerkbar macht, kommt gelegentlich vor. Ersatz gibt es, in Amerika überholt, für 80 bis 100 Dollar. Die Getriebe sind absolute "Lkw-Konstruktionen", so Besitzer Gauss, "schwer schaltbar, mit lauten Laufgeräuschen, aber unverwüstlich." Sind die Bremsbänder im Getriebeautomaten (C4 beim Sechszylinder und mit anderen Glocken auch beim Smallblock eingesetzt, C6 beim Bigblock, 5,7-Liter-Cleveland-V8 (Ausnahmen bestätigen die Regel)) verschlissen, kostet eine Überholung um 1000 Mark. Ausgeschlagene Gummilager der oberen und unteren Querlenker vorne ersetzt man am besten durch solche aus Polyurethan.

Bei den hinteren Blattfedern sollte gelegentlich überprüft werden, ob ein Blatt gebrochen ist. Die Stoßdämpfer sind in der Regel noch in Ordnung, wenn ein Mustang hinten leicht runterhängt, ähnlich wie ein Mercedes-Benz Strichacht. Das zu große Lenkradspiel der Kugelumlauflenkung wird vom TÜV öfter bemängelt. Ein abgenutzter Hartkunststoffkeil, der das Spiel zwischen den Zahnrädern im Lenkgetriebe eliminieren soll, ist schuld daran. Ansonsten ist die ohne Servounterstützung arbeitende Lenkung leichtgängig, aber unexakt; es muß ständig nachkorrigiert werden.

Die selbstnachstellenden Trommelbremsen rundum - Standard beim Sechszylinder bis 1969 - zeigen bis etwa 60 km/h ein gutes Bremsverhalten, doch bereits aus zirka 100 km/h ist eine Blockierbremsung kaum mehr möglich. Spezialist Heinen rät, ,,die Bremstrommeln auszudrehen; ist keine Unwucht mehr vorhanden, verbessert sich das Bremsverhalten." Trotzdem sollten Interessierte nach Autos mit Zweikreisbremssystem - von 1964 bis Anfang 1965 war noch ein Einkreissystem üblich - und Bremskraftverstärker Ausschau halten. Ein Ersatzteil, das heute kaum noch zu bekommen ist. Das Handbremsseil wurde zur leichteren Betätigung für deutsche Export-Mustang über eine Umlenkrolle geführt; amerikanische Versionen hatten sie nicht. Der Handbremshebel ist zudem häufig angebrochen, da er nur aus einer mit Kunststoff ummantelten dünnen Metallseele besteht.

Die schwimmend gelagerten und innenbelüfteten Scheibenbremsen der Baujahre 1965 bis 1966 funktionieren einwandfrei, die Vierkolbenanlage des Baujahres 1967 dagegen weniger:
Die Kolben gehen leider oft fest. Die Räder der Sechszylinder-Mustang wurden übrigens bis 1968 mit vier Radmuttern befestigt, die der V8-Modelle mit deren fünf. Erst nach 1968 gab es einheitlich fünf Radmuttern.
Die Auspuffanlage verfügt beim Mustang nur über einen Topf zwischen Hinterachse und Tank. Dichtungen gibt es keine, alles ist nur zusammengesteckt. Die Krümmer verlaufen zum Topf hin konisch. ,,Wenn der Auspuff nach dem Wechsel plätschert, ist das kein Grund zur Aufregung", sagt Wurm, ,,der ist schnell zugerostet."

Die Elektrik, die mit lediglich fünf Sicherungen abgesichert ist, bereitet in der Regel keine Probleme. Sollte die elektrische Anlage doch einmal erneuert werden müssen, ist dies leicht möglich; für jedes Baujahr sind Stromlaufpläne über die Ersatzteillieferanten erhältlich. Etwas Aufmerksamkeit verlangen schließlich die Kardanwellengelenke (Kreuzgelenk-Nadellager) an der Hinterachse; sie schlagen mit der Zeit aus.


Verfügbarkeit
,,Grundsätzlich sollte jeder Kaufinteressent zunächst in Deutschland nach einem Exemplar Ausschau halten", rät Ralf Martin Wurm, der den Bestand hierzulande auf etwa 500 Fahrzeuge schätzt. ,,Die meisten Fahrzeuge aus den USA müssen nach spätestens zwei Jahren sowieso komplett auseinandergenommen werden, da sie oft nur oberflächlich für den Verkauf restauriert werden", weiß Wurm aus Erfahrung. Bei der Vermittlung eines Wagens der ersten Generation ist der First Mustang-Club jederzeit behilflich.


Preise
Mustang mit Papieren, die aber komplett aufgebaut werden müssen, bekommt man ab 5000 Mark. Für Cabrios der Baujahre 1964 bis 1966 im Zustand 2 sind etwa 28 000 bis 34 000 Mark fällig, eine vergleichbare Fastback-Variante gibt es für 26 000 bis 32 000 Mark, einen Hardtop-Mustang in diesem Zustand mit etwas Glück für unter 25 000 Mark. Fahrzeuge im Zustand 1 sind keine zu bekommen. Das Gros der angebotenen Autos bewegt sich im Preissegment von 15 000 bis 25 000 Mark. Wurm rät, lieber ein paar Mark mehr zu investieren, um ein fahrbares Exemplar zu ergattern. "Dann kann besser beurteilt werden, was als Dringlichstes restauriert werden muß", so der Mustang-Experte.
Hardtop 1964 von 24.000 bis 7.000
Fastback 1964 von 36.000 bis 10.000
Cabrio 1964 von 42.000 bis 13.000


Ersatzteile
"Die Ersatzteilversorgung läßt sowohl in. Sachen Karosserie als auch in der Technik nichts zu wünschen übrig", sagt Mustang-Spezialist Heinen. In Deutschland gibt es derzeit vier Anbieter von Mustang-Ersatzteilen, die sich in der Liefergeschwindigkeit und bei den Preisen jedoch erheblich unterscheiden (Auskünfte hierzu gibt der Club). Billiger ist der Selbstimport von Teilen aus den USA. Hier sei angemerkt: Je älter der Mustang, desto mehr Ersatzteile gibt es. Preisbeispiele - Überholte Anlasser gibt es in Amerika ab etwa 150 Mark, einen Satz Bremsbeläge (rundum, ob Scheiben oder Trommeln) für 120 bis 130 Mark.


Resümee
Der Ford Mustang ist ein Klassiker, der nicht durch irgendein Image vorbelastet ist; fast jeder kennt ihn. Er ist ein zuverlässiges und familientaugliches Gefährt, fürs Wochenende genauso wie für den täglichen Einsatz geeignet. Die Wahl des Motors ist reine Geschmacksache: Ein V8 hat den besseren Sound und mehr Power, der Sechszylinder ist sehr standfest.

Dennoch: Mit der Dreigangautomatik ist der Sechszylinder ein etwas milder Gaul; das Viergangschaltgetriebe dagegen macht in Verbindung mit einem Sieben-Liter-Bigblock aus dem Ford Mustang einen feurigen Hengst.
Text: Matthias Puder